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raxn

raxn: Dezember 2014

Dienstag, 23. Dezember 2014

Das Nählied - komponiert und gesungen vom Mann einer nähenden Frau

All Ihr Lieben,

ich bin so aufgeregt!!! Heute ist es soweit!
raxn ist im Lila-Lotta-Adventskalender dabei! Ich darf das 23. Türchen öffnen. :-)
Hier mein Beitrag, den ihr ab heute auch direkt im Blog von Lila-Lotta findet:



23. Dezember 2014


Liebe Sandra und all ihr Lieben ob weiblich oder männlich, nähbegeistert oder Anti-Näher, ob freiwillig hier oder von der Partnerin zum Reinklicken gezwungen, 

herzlich willkommen im 23. Türchen des Lila-Lotta-Adventskalenders!

Dieser Tag ist für mich etwas ganz Besonderes. Inmitten all der kreativen Frauen im Adventskalender-Wichtel-Team ebenfalls mitwirken zu dürfen ist mir eine große Ehre! Herzlichen Dank liebe Sandra!:-)

Heute geht die "Arbeit" der letzten Wochen online.

Etwas, in das mein Mann Markus und ich zusammen viel Liebe, Energie und Zeit investiert haben.




Ein gemeinsames Werk von
MARKUS SCHIEGL - Holzskulpturen & Lichtobjekte
 und
raxn - Schönes, das mich glücklich macht.

Wir haben viel gelacht, wir haben auch geschwitzt (vor allem mein Mann - siehe Video), wir hatten Sorge, ob alles technisch hinhaut (danke liebe Sandra nochmal für deine Geduld!), aber vor allem hatten wir unendlich viel Spaß!

Das auf dem Bild ist mein Mann. Bei uns im Freundeskreis und in der Familie auch bekannt als der Typ mit dem makaberen und schwarzen Humor und derjenige, der gerne auf Feiern wie Geburtstagen etc. ein selbst komponiertes Liedchen trällert. Meist zur Freude des Besungenen, manchmal jedoch zum Leidwesen dessen, kommen dabei doch oft ein paar Wahrheiten ans Licht, wenn auch humorvoll und lustig verpackt.

So kam mir die spontane Idee meinen Mann zu fragen, ob er Lust hat ein Lied für mein Lila-Lotta-Adventskalender-Türchen zu komponieren. Eigentlich hatte ich ganz klar mit einer Absage des raxn-Mannes gerechnet. Doch zu meiner Überraschung bekam er selbst richtig Lust darauf. Na dann muss man zugreifen wenn der Mann schon mal von etwas, das mit Nähen zu tun hat, begeistert ist!!!

(Im Nachhinein: Vielleicht wollte er sich auch einfach mal nur für die ganze extreme Näherei seiner raxn-Frau der letzten Monate rächen..). ;-)

Nun ja, ich hab mich sehr gefreut, allerdings war es auch ein großes Risiko und Wagnis, denn wenn mein Mann ein Lied dichtet, das irgendwie auch mit mir zu tun hat (ich hatte ihm natürlich meine Ideen für den Liedtext mitgeteilt)... - ohjeee, dann geht es in hoher Wahrscheinlichkeit auf meine Kosten...

Mir war ja schon ein bisschen bange was da am Schluss rauskommt und musste meinem Mann einfach vertrauen. Aber schaut am besten selbst mal rein...
Dabei ganz wichtig: mit Humor rangehen! ;-)
Viel Freude beim Ansehen und Zuhören! :-)


DAS NÄHLIED




Das war sie.

Eure

kleine AUSZEIT
am Tag vor Heilig Abend!

Einfach mal zurücklehnen und entspannen und sich vom Video berieseln lassen!

Kein typisches Weihnachtslied - sondern ein Song fürs ganze Jahr - mein Weihnachtsgeschenk an euch! Zum Lachen und Freude haben und vielleicht auch zum "sich wieder bewusst werden" und gemeinsamen Ansehen mit eurem Partner. Müssen unsere Männer doch jede Menge mit uns kreativen Frauen mitmachen!

Habt ihr eigentlich den Liedtext verstanden? Mein Mann singt immer im bayerischem Dialekt. Hochdeutsch wollte er nicht und passt auch nicht zu ihm und seinen Liedern. ;-)
Deswegen hab ich euch noch eine Übersetzung des Textes ins Hochdeutsche beigefügt. Sie befindet sich ganz am Schluss des Blogposts.


An dieser Stelle möchte ich meinem Mann Markus und all seinen (anderen) Frauen von
"MARKUS SCHIEGL - Holzskulpturen & Lichtobjekte"
DANKE sagen!!!!!

Für diesen extremen und außergewöhnlichen Einsatz und "Liebesbeweis"!
Danke mein Schatz dass du meine verrückten Ideen immer wieder mitmachst, auch wenn sie noch so abgefahren sind!
(P.S.: Das war dann auch gleich dein Weihnachtsgeschenk an mich! Du musst heute also nicht mehr losfahren und noch schnell irgendwas besorgen! Haha! Wobei ich mich über einen gemeinsamen Abend mit Essen gehen und Kino auch total freuen würde... dafür bräuchtest du nur auf ein Blatt einen Gutschein fürs Essen gehen schreiben... das geht ganz fix! Haha!)

Ich werde auf alle Fälle in Zukunft die Abende wieder vermehrt auf dem Sofa statt an der Nähmaschine verbringen! Wirklich!!! Nicht dass der raxn-Mann noch mit 'ner Holzfrau durchbrennt! Oder die Frau aus Holz brennt... oder äh, wie auch immer... ;-)



Ihr Lieben,

das war's schon.

Markus und ich schicken euch 

ganz viel



LICHT und LIEBE !


Auch dort, wo es gerade dunkel und trüb erscheint 
soll ein Licht mit viel Liebe für euch erleuchten und eure Herzen wärmen!




Frohe Weihnachten

wünscht euch die gesamte 


Familie raxn - Bande!!!!!

:-) :-) :-)



Nur noch 1x schlafen...
:-)



Eure





--- ANHANG ---


Wie oben angekündigt hier noch der bayerische Liedtext sowie anschließend die Übersetzung ins Hochdeutsche:


*Original*

DAS NÄHLIED

komponiert und gesungen
von Markus Schiegl
- Mann einer nähenden Frau -

1. Strophe
Mia san lang zam, schätz'n was ma ham,
ham im Lem scho viel bewältigt.

Hom Liebe gschbüat, hom via Kinda griagt,
sin a Familie gwoan.

Doch dann und wann, da rutsch ma zam,
sehen Dinge unterschiedlich.

Des was me stört, sie beim Nähn net höat,
weil ihr Maschin röhrt.

Refrain
Sind wia midanand daheim, fühl ich mich trotzdem allein,
man frägt sich wie kann des eigentlich sein.

Die Erklärung liegt schnell auf da Hand, denn wir sind da net beieinand,
denn sie näht oft liaba a Gwand.

Ja sie näht von früh bis spät, des find i bläd,
und ich hock allein daheim herum, des is…. saudumm.

2. Strophe:
Bis in die Nacht wean Klamotten gmacht,
während ich im Bett allein schmacht.

Wenn i in der Sauna sitz, und kräftig schwitz,
duat sie danem gscheid Gas gem.

Wie soll´s weitergeh, es is doch net sche,
weil ich auf mei Frau eigentlich steh.

I dua Zähn zammbeisn, nimm meine Schnitzeisn,
und schnitz mia a Frau… genau.

Refrain      
Sind wia midanand daheim, fühl ich mich trotzdem allein,
man frägt sich wie kann des eigendlich sein.

Die Erklärung liegt schnell auf da Hand, denn wir sind da net beieinand,
denn sie näht oft liaba a Gwand.

Ja sie näht von früh bis spät, des find i bläd,
und ich hock allein daheim herum, des is…. saudumm.

3. Strophe:
Sie hat keine Zeit, des nervt me gscheid,
macht se im Nähzimmer breit.

Jetza duads lusn, i schnitz aus Holz an Busn,
mit dem dua i stattdessen schmusn.

Sich ne Frau schnitzen, aus Holz alternativ,
des is net naiv.

Wenn sie jetz näht, und es wird spät,
leb ich in meiner eigenen Realität.

Refrain
Sind wir mitanand daheim, fühl ich mich jetzt nicht mehr allein,
ich hab a Frau aus Holz, darauf bin ich stolz.

Die hat zwoa große Busen, mit dene kann i subba schmusn,
mit ihr im Bett ist es sehr nett.

Ja die Susn näht von früh bis spät, des is fia mia nimma bläd.
Es ist eine Schau,  aus Holz ne Frau.



 *Übersetzung ins Hochdeutsche *
ACHTUNG: durch die Übersetzung vom Bayerischen ins Hochdeutsche gehen Reime etc. verloren. Es geht hier rein ums Verständnis des Textes.

DAS NÄHLIED

komponiert und gesungen
von Markus Schiegl
- Mann einer nähenden Frau -

1. Strophe
Wir sind lang zusammen, schätzen was wir haben,
haben im Leben schon viel bewältigt.

Haben Liebe gespürt, haben vier Kinder bekommen,
sind eine Familie geworden.

Doch dann und wann, da rutschen wir zusammen,
sehen Dinge unterschiedlich.

Das was mich stört, sie beim Nähen nicht hört,
weil ihre Maschine röhrt.

Refrain
Sind wir miteinander daheim, fühl ich mich trotzdem allein,
man frägt sich wie kann das eigentlich sein.

Die Erklärung liegt schnell auf der Hand, denn wir sind da nicht beieinander,
denn sie näht oft lieber ein Gewand.

Ja sie näht von früh bis spät, das finde ich blöd,
und ich hocke alleine daheim herum, das ist…. saudumm.

2. Strophe:
Bis in die Nacht werden Klamotten gemacht,
während ich im Bett alleine schmachte.

Wenn ich in der Sauna sitze, und kräftig schwitze,
tut sie daneben kräftig Gas geben.

Wie soll das weitergehen, es ist doch nicht schön,
weil ich auf meine Frau eigentlich stehe.

Ich tue die Zähne zusammen beißen, nehme meine Schnitzeisen,
und schnitze mir eine Frau… genau.

Refrain      
Sind wir miteinander daheim, fühl ich mich trotzdem allein,
man frägt sich wie kann das eigentlich sein.

Die Erklärung liegt schnell auf der Hand, denn wir sind da nicht beieinander,
denn sie näht oft lieber ein Gewand.

Ja sie näht von früh bis spät, das finde ich blöd,
und ich hocke alleine daheim herum, das ist…. saudumm.

3. Strophe:
Sie hat keine Zeit, das nervt mich gescheit,
macht sich im Nähzimmer breit.

Jetzt wird sie Augen machen, ich schnitze aus Holz einen Busen,
mit dem tue ich stattdessen schmusen.

Sich eine Frau schnitzen, aus Holz alternativ,
das ist nicht naiv.

Wenn sie jetzt näht, und es wird spät,
lebe ich in meiner eigenen Realität.

Refrain
Sind wir miteinander daheim, fühle ich mich jetzt nicht mehr allein,
ich habe eine Frau aus Holz, darauf bin ich stolz.

Die hat zwei große Busen, mit denen kann ich super schmusen,
mit ihr im Bett ist es sehr nett.

Ja die Susn näht von früh bis spät, das ist für mich nicht mehr blöd.
Es ist eine Schau,  aus Holz eine Frau.


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Dienstag, 9. Dezember 2014

Dieser Mann ist noch zu haben - Probenähen Herr Toni für schnittreif und fritzi

Dieser Mann ist noch zu haben!

Fürs Spaß machen, Lachen und neuerdings auch zum Modeln.

Alles andere nicht!
Haha!

Heute startet im raxn-Blog die Modelkarriere dieses Mannes…

Denn ich habe den 39jährigen gutaussehenden durchtrainierten Typ quasi entdeckt...




... und das schon vor 13 Jahren!

Die schlechte Nachricht:
dieser Mann ist bereits verheiratet und hat vier Kinder!

Die gute Nachricht:
mit mir!
:-)

Bla…bla…bla…


Ihr Lieben,
mit diesen Worten wollte ich meinen neuen Blogpost starten…
einen "allgemeinen" Blogpost übers Probenähen halt... wie es mir beim Nähen erging etc. ...
...doch stattdessen ist es ein Post mit vielen Emotionen, Tränen, Glücksgefühlen und vor allem viel Offenheit und Seelenleben geworden…
...dem wahren Leben...






So hatte ich das nicht geplant, doch so überkam es mich… weil als ich meinen neuen Blogbeitrag schrieb, war der 22. November – ein Schicksalstag… und ich voller Emotionen und so sehr bewegt, denn vor genau 8 Jahren veränderte sich unser Leben innerhalb von Sekunden…




Ich warne dich – wenn du jetzt weiterliest dann wird es sehr hart werden…
Ich muss dir das deswegen vorher sagen!

Denn das ist vermutlich nicht jedermanns und -frau Sache...

so eine Art von Blogpost...




Wenn du schon meinen Nannerl-Post kennst, dann weißt du wie offen und ehrlich ich schreiben kann und wie ich in bestimmten Situationen mein Herz so dermaßen öffne wie es so manche auf dieser Welt vielleicht nie tun würden… aus Angst zuviel von sich preiszugeben… zuviel von sich zu zeigen… von seinem Privatleben… von seinem inneren Ich…

Doch was kann mir passieren? Nichts!




Denn ich hab nur dieses eine Leben und ich werde mich nicht eingrenzen und nur die schönen und jauchzenden Momente zeigen… nein, denn so ist das Leben nun mal nicht!!! Nein überhaupt nicht!!! Ich will mich zeigen so wie ich bin – so wie mein Leben ist - wie unser Leben ist – ja und es ist oft ein absolutes Glück und voller Freude!




So viele haben schon meine Blogbeiträge mit lieben Worten kommentiert, wie dass ich Lebensfreude pur ausstrahle etc. … ich danke euch dafür!
Ja ich zeige meine Freude, ich zeige mein Inneres… aber ich hab auch viele Tränen in mir… und jede Menge traurige Momente und Erfahrungen…




So und was hat das heute mit den Bildern meines Mannes zu tun? Hier geht es doch eigentlich um das Probenähen für Schnittreif und Fritzi und dem neuen Hoodie namens Herr Toni.





Ja um diesen geht es… und er ist auch phantastisch...
...und eigentlich wollte ich euch die Geschichte erzählen von meinem Mann, wie er immer dagegen war dass ich ihm etwas nähe (aus Sorge es sähe doof aus) und wie er sich dann dank dem Probenähen für Schnittreif/Fritzi überzeugen ließ dass ich ihm etwas nähe (unter der Voraussetzung dass er vorher ein Bild vom Schnitt sieht um zu sagen ob ja oder nein und dass er den Stoff selbst aussucht)… aber was ist das hier heute geworden:

Es wird ein völlig anderer Beitrag.
Den ich schon vor über zwei Wochen schrieb.




Normalerweise verfasse ich meine Blogposts nicht schon vorher. Manchmal lade ich zwar bereits meine Bilder für einen Blogpost hoch (vor allem dann wenn ich noch volles Internet habe und es nicht schon wieder in der Leistung runterreduziert ist). Aber meine Texte schreibe ich in der Regel alle im Moment. Wirklich dann, wenn ich den Blogpost auch online stelle.
Denn ich schreibe aus meiner aktuellen Situation – und auch Stimmung – und so wird er dann…

Doch heute ist der 22. November… und alles ist anders…
Ich weiß in Wirklichkeit ist heute Dienstag, der 9. Dezember, aber ich hab diesen Blogpost am Samstag, den 22. geschrieben und stellt euch jetzt einfach vor…




--------- so jetzt musste ich an dieser Stelle unterbrechen denn mein einjähriger Sohnemann weinte und wollte nicht mehr schlafen ---- es ist 22.20 Uhr Freitag Abend… jetzt liegt er in der Hängeschaukel und schaukelt neben mir im Nähzimmer – wach – aber ruhig – ein Genießer halt – er liegt da seelenruhig und schaut nach oben – der Ofen neben ihm lodert und er blickt ins flackernde Feuer… eigentlich müsste ich mich jetzt mit ihm ins Bett legen (momentan wacht er jede Nacht auf und dann legen wir ihn zu uns in die Mitte, wo er dann weiterschläft)  – schließlich möchte ich seinen Rhythmus nicht durcheinander bringen – aber nein, ich werde das diese Nacht nicht tun, sondern ich schreibe jetzt weiter… und gehe nachher ins Bett (mein Mann ist heute nicht da, sonst hätte ich ihn zu ihm gelegt)… tja, manchmal muss man eben das tun, was in diesem Moment gerade am Wichtigsten ist … und die Erziehungsfehler im nachhinein ausbügeln oder ist das überhaupt ein Fehler???
Aber das ist alles ein anderes Thema. ------------


Jetzt zurück zum 22. November… 2006… vor 8 Jahren… unglaublich dass all dies schon so lange her ist… 8 Jahre – und jetzt haben wir 4 Kinder – das ist so ein Wunder… und das hätte vor 8 Jahren niemand für möglich gehalten…




Ich ging immer vom Guten aus – nur so kann man all das durchstehen – aber dass es so gut wird – damit war nicht zu rechnen.

Der 22. November – ein Schicksalstag – ein Tag, der alles – wirklich alles – veränderte…

Der Tag, an dem uns gesagt wurde dass mein Mann Krebs hat.

Krebs.

KREBS.

KREBS!!!!

krebs…

Und auch das Kleinschreiben macht es nicht kleiner… nein…

Es ist groß – so GROß!!!!




So schwer – so hart – so schmerzend – so Angst machend – so schwer mit Worten beschreiblich – so… so… so… so dass du nicht weißt wie alles weitergehen wird…

Denn du liebst diesen einen Mann – über alles – 31 Jahre jung – gut aussehend – durchtrainiert – immer fit und am Arbeiten – immer ein liebevoller Mensch – immer auf andere achtend – immer höflich und freundlich – immer ja zum Leben sagend…




Und jetzt hat dieser Mann in deinem Leben KREBS – ja KREBS…

KREBS, die Krankheit, an der dein geliebter Papa vor genau 5 Monaten starb. Ja vor 5 Monaten im Juni warst du auf seiner Beerdingung. Als er innerhalb von 5 Wochen immer weniger wurde…




Meine Tränen laufen gerade… und das ist gut so… denn manchmal muss das einfach sein…

Ich bin ein absolutes Papakind – schon immer – ich war oder bin die Jüngste von 4 Kindern. Ich habe drei Geschwister: einen Bruder (11 Jahre älter als ich), einen Bruder (8 Jahre älter als ich) und eine Schwester (3 Jahre älter als ich). Eine große Familie. 4 Kinder. So wie ich sie jetzt auch habe.

Ich bin die Jüngste – ich bin Susn – ich bin raxn. So der Name, den mir mein Papa gab. „raxn“ hab ich ihm zu verdanken. Denn so nannte er mich - ein Kosename - seine eigene Wortneuschöpfung. „raxn“, was so viel bedeutet wie meine geliebte kleine freche süße Maus…




Ich hab meinen Papa geliebt und er ist mir neben meinem Mann der wichtigste Mann in meinem Leben. Danach kommt mein ganz großer Bruder, dem ich schon immer gefühlsmäßig so sehr verbunden bin, weil wir uns einfach so ähnlich sind und dann kommt mein zweiter Bruder, den ich so sehr achte und schätze und lieb habe. (Seit 1,5 Jahren gibt es natürlich auch noch meinen Sohne-MANN, aber ich hab jetzt hier im Text die "erwachsenen" Männer in meinem Leben gemeint). ;-)




Ja, wenn mein Papa gewusst hätte, dass der Mann bzw. damals noch fester Freund seiner kleinen Susn alias raxn ebenfalls Krebs hat, puh… was hätte er dann wohl gesagt…

Ich weiß noch seine Worte am Krankenbett: „Weißt du Susn, ich hab gelebt. Ich hab mein Leben gelebt. Ich bin 70 Jahre geworden. Doch die Bekannte deines Bruders, von der er letztens erzählte, hat einen Gehirntumor und ist an die 30 Jahre erst und hat zwei Kinder – das ist schlimm! Nicht das bei mir – dass ich mit 70 krank bin… denn ich habe gelebt.“




Puh, oh ja das waren seine Worte, als er schon eine Weile im Krankenhaus war – und er hatte so Recht…

So weise…

Denn so ist nun mal das Leben…

Irgendwann muss man sterben… und wie schön wenn man 70 Jahre leben durfte – und glücklich leben durfte.

Ich hab 25 Jahre mit meinem Papa zusammen verbracht und dafür bin ich so sehr dankbar!!!

Auch wenn sein Tod für mich zu früh war - denn ich war noch so jung - so hatte ich doch ganze 25 Jahre! Und das ist eine Menge!




Ja was hätte mein Papa gefühlt wenn er gewusst hätte dass sein Fast-Schwiegersohn bereits auch schon Krebs hatte, doch niemand wusste es… mit damals 31 Jahren…

Manchmal denk ich mir es ist gut so dass Papa das gar nicht im hiesigen Lieben mitbekam sondern nur später vom Himmel aus… denn wie hätte er das verkraften können?

Dass seine kleine Susn einen Mann liebt, der so krank ist… wo Freude und Angst so nah beieinander liegen… denn er könnte sterben…




Follikuläres Non-Hodgkin-Lymphom / Stadium 4 / nicht heilbar. So lautete die Diagnose bei meinem Freund, jetzt Mann. Lymphsystem, Milz, Knochenmark betroffen.

Lymphdrüsenkrebs - aber nicht die gut heilbare für so junge Leute typische Form, sondern eine ganz spezielle, die nach heutigem wissenschaftlichen Erkenntnisstand nicht heilbar sei, weil chronisch. Also immer wiederkehrend… eine Form, die eher bei älteren Leuten vorkomme. Ein Krebs, den man erst behandle wenn man Symptome habe, so dass man dann einige Jahre Ruhe habe und dann wenn er wieder kommen sollte, erneut behandele wenn Symptome da wären und so weiter und so fort und dann sterbe man ja sowieso weil man schon so alt sei…

Doch was tun wenn ein junger Mensch mit 31 bereits diesen Krebs hat? Das war zu dem Zeitpunkt alles noch sehr unerforscht und selten. Die Entscheidung war dann gleich zu behandeln, nämlich sofort.




Wir waren zu dem Zeitpunkt 5 Jahre zusammen. Lebten fest miteinander. In einem Haus. Das Heim, das mein Mann selbst gebaut hatte – mit all seinem Körpereinsatz… all seiner Energie…

Und immer wieder muss ich an seine Worte denken, als Markus sagte: „Susn, das kann doch nicht sein! Jetzt hab ich so lange an diesem Haus gebaut. So lange… und jetzt da es endlich fertig ist, hab ich Krebs…“

Puh – ja so war es…




Mein Mann hatte schon im jungen Alter von 19 Jahren begonnen ein Haus zu bauen. Völlig untypisch… und für mich, als wir uns kennen lernten (er war da 26 und ich 21 Jahre), auch nicht unbedingt super. Ganz im Gegenteil, ich fand die Tatsache dass er ein Haus hat (auf dem Land in einem Dorf) eher als beklemmend. Denn damals war ich noch so völlig auf „Freiheit“ und „die Welt erkunden“ eingestellt… mit 21 jungen Jahren – da will man sich noch nicht so festlegen… und gleich in ein Haus zusammenziehen, das der Mann schon seit 7 Jahren gebaut und gewerkelt hat – all seine Energie investierte – all sein Geld – all seine Zeit – immer dann wenn es möglich war. Neben der Ausbildung zum Schreiner, in der Zivizeit und dann in der Ausbildung zum Erzieher – sowie später mitten im Berufsleben stehend in einem Heim für verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche…

Ja, dort hatten wir uns kennen gelernt. In einer heilpädagogischen Einrichtung. Als ich mein Berufspraktikum als Abschluss zur fünfjährigen Ausbildung zur Erzieherin absolvierte. Wir lernten uns kennen und lieben… und alles ging sehr schnell… wir waren fast täglich in meiner 30qm-Wohnung zusammen. Und als der Moment kam, in dem die Entscheidung anstand ob wir zusammenziehen und wenn ja, wohin, entschieden wir uns nach einigem Hin und Her für den gemeinsamen Start in Markus Haus - und das war gut so.

Als ich meinen Mann kennenlernte war das Haus fast fertig. Der Boden bereits verlegt, das Badezimmer und die Toilette gefliest und der Ofen gemauert. Der Rest war leer. Und so richteten wir das Haus gemeinsam ein. Es wurde somit zumindest in den Endzügen ein „gemeinsames Werk und Heim“.

Ich muss dazu sagen dass mein Mann das Haus nicht mit einer anderen Frau zuvor baute. Denn das wäre schon schwieriger gewesen. Er hatte zwar vor mir lange eine Freundin, aber es war mehr sein Werk, da er es auch schon vor deren Beziehung begann und irgendwie hat er es weiterhin dann selbst eher gemacht. Ja und die paar Änderungen, die sie wollte (z.B. kein offener Wohnbereich), die hat er, als zwischen ihnen Schluss war, wieder umgeplant. Wir haben also heute einen offenen Wohnbereich ;-) und zwei Türen, die direkt nebeneinander in einunddenselben Raum führen, denn da hatte er die Trennmauer  zwischen Küche und Ess- und Wohnzimmer eingeplant, die seine damalige Freundin wollte.




Eine Trennmauer…

Etwas, dass es in meinem Leben nicht mehr gibt… denn ich will nichts verbergen… ich will nichts vom wirklichen Leben abtrennen… ich will hier und heute ICH sein und mich nicht (mehr) verstecken…

Und so zeige ich euch heute einen so großen Teil meines inneren Lebens…

Meine Angst, meine Verletzlichkeit, meine traurigsten Momente meines bisherigen Daseins…

2006 – ein Schicksalsjahr – so viel passiert…

8 Jahre ist es nun her…




8 Jahre, in denen so viel geschehen ist…

Und ich weiß es noch wie heute, der Moment am 24. November – 2 Tage nach der Krebsdiagnose, als ich mit meinem Mann auf dem Sofa saß. Das Sofa, das heute dermaßen verdreckt und verschlissen ist von jeder Menge Familienleben.

Ja, damals, da legten wir noch einen Ikea-Überwurf über unser beigefarbenes Microfasersofa, schließlich sollte es schön hell und „weiß“ bleiben.

Heute brauchen wir keinen Überwurf mehr… nein, denn heute darf es dreckig werden – heute darf gelebt werden – denn man lebt nur einmal… und was bringt da schon ein Überwurf, der das wahre Leben abfangen soll… nichts…

Heute ist unser Sofa voller Flecken und dreckig – unser Herz dafür umso reiner.

Denn wir leben – wir leben – wir leben…

Mein Mann LEBT!!!

Trotz einer so miesen Diagnose… trotz quasi zum Sterben verurteilt… lebt er heute und WIE!!!! Und es geht ihm bestens.

Doch ich wollte euch von diesem Moment auf unserem Sofa erzählen – zwei Tage nach der Krebsdiagnose meines Mannes – da war er…

Der Augenblick.




DER AUGENBLICK.

Dieser Moment, in dem ich es tat!!!

Genau das, was ich vorher so was von grottenschlecht und mies empfand wenn das jemand machte… Wenn Männer dies taten…

Nämlich einen Heiratsantrag auf dem Sofa…

Hallo? Wie schlecht ist das denn? Auf dem Sofa??? Oh mannomann geht’s noch einfallsreicher????

Ja, ich hatte Ansprüche. Hohe Ansprüche. Gigantisch hohe Ansprüche.

An einen tollen Heiratsantrag. An etwas ganz Besonders. Etwas mega Kreatives. Schließlich sind mein Mann und ich beide zwei besonders kreative Köpfe. Dass mein Mann sich etwas Außergewöhnliches ausdenkt, wenn er mich frägt...

Ich hatte Erwartungen – sehr große.

Und das ist nie gut im Leben!

Wenn du zuviel erwartest und zuviel willst! Wenn du versuchst deinem Partner hintenrum zu zeigen dass er etwas ganz Besonderes tun und leisten muss… ein einmaliger Heiratsantrag…
Doch damit setzt du deinen Partner nur unter Druck…

Heute weiß ich es besser.
Heute hab ich dazugelernt.
Heute hab ich gelebt.

Und erfahren, was wirklich wichtig im Leben ist…

Nein, nicht der außergewöhnliche noch nie so von irgendjemand da gewesene Heiratsantrag.

Sondern wichtig ist der Alltag. Das stinknormale Leben. Das, was man von früh bis spät erlebt. Denn damit verbringen wir doch den meisten Teil des Tages. Mit dem wirklichen Leben.
Und das ist wichtig!!! Dass du dich im wirklichen Leben liebst – und nicht nur dann in außergewöhnlichen Momenten und wenn der Partner etwas leistet, das so toll ist, dass ein jeder davon erzählt.
Nein, von einem Heiratsantrag am Sofa erzählt keiner. Völlig unspektakulär und nichts Besonderes. Ganz im Gegenteil. Sowas von einfallslos…

Doch heute weiß ich es besser.
Heute hab ich dazugelernt.
Heute hab ich gelebt.

Und erfahren, was wirklich wichtig im Leben ist...





Der Alltag – ist das, worum es geht – sich im Alltag lieben und verstehen – und nicht nur im Südseeurlaub auf Bali (den wir übrigens nie hatten, denn bis weiter über Europa haben wir es noch nicht geschafft…). Sich im täglichen Miteinander verstehen, auf das kommt es an. Bei den kleinen Problemen von Wäsche waschen, Zahnpasta im Waschbecken bis Frühstückstisch aufräumen…

Ja und so saßen wir zwei Tage nach der Krebsdiagnose auf dem Sofa.

Mit Überwurf darüber, sollten ja keine Flecken auf das Sofa kommen.

Und da fragte ich ihn – meinen Mann, damals Freund.
Ob er mich heiraten möchte…

Ganz spontan, weil es mir in den Sinn kam… gerade jetzt zu heiraten. Denn wir lebten schließlich schon 5 Jahre wie ein Ehepaar fest zusammen…

Und ich fühlte in diesem einen Moment so sehr wie noch nie zuvor dass ich diesen Mann will.
DIESEN EINEN MANN!!!

Egal ob er krank oder gesund ist. Natürlich wäre er mir gesund lieber gewesen. Doch ich wollte ihn so wie er ist.




Das war der intensivste Moment für mich bisher in unserer Beziehung (von den Geburten unserer vier Kinder abgesehen). Und nie zuvor war ich mir so sicher diesen Mann für immer an meiner Seite haben zu wollen.

Denn natürlich überlegte ich zuvor immer wieder mal ob das wirklich DER Mann fürs Leben ist… - woher soll man das auch wissen und ohjeee es ist aber auch schwer sich da für das ganze komplette Leben festzulegen!!!

Doch in diesem einen Moment als mein Mann todkrank war, da fühlte ich es: ich liebe dich Markus! Ich will dich! Egal was ist, egal was kommt! Denn du bist der Mann meines Lebens!!!

Und so fragte ich ihn  -  ganz spontan – und mitten am Sofa – in genau der Situation, wie ich sie zuvor verachtete (wenn Männer es gerade mal auf die Reihe bekommen noch eine Rose zu organisieren und dann die Frau am Sofa fragen) – ja genauso machte ich es und ich hatte nicht mal eine Rose….

Und ich sag euch was: es hätte nicht besser und romantischer und vor allem intensiver sein können!!!!

Denn es zählte nur der Moment!!! Nur wir zwei!!! Und nicht das tolle Drumherum, der superkreative Antrag, das Flugzeug, das mit segelnden Bannern fragt „Willst du mich heiraten“ oder die Menschenmenge, die einen Flash Mob mit anschließendem Heiratsantrag betreibt“ – nein all das war nicht da – sondern nur wir zwei…

Auf unserem Sofa mir Überwurf… ;-)

Und ich fragte ihn ob er mich heiraten möchte…

Und er war so erstaunt… er war wirklich überrascht… DIESE Frage… von MIR… in diesem so augenscheinlich absolut unpassenden Moment…..

Und so waren seine Worte: „Bist du dir sicher? Willst du nicht erst mal abwarten wie alles ausgeht?“

Puh, diese Worte von ihm, die durchzucken mein Herz heute noch, wenn ich daran denke…

„Willst du nicht erst mal abwarten, wie alles ausgeht?“

Quasi wie alles endet? Ob er stirbt?

Puh, oh nein, das will ich nicht!!!

Und in genau diesem Moment spürte ich so sehr wie noch nie zuvor in meinem Leben – wie tief – ja so tief und innig in meinem Herzen ich meinen Mann liebe.

Wäre Markus nicht so schwer an Krebs erkrankt dann hätte ich diese Gewissheit und Überzeugung der tiefen Liebe wohl nie so stark erlebt… also diese Sicherheit: ja, das ist der Mann für mein Leben – mein Mann und mit ihm möchte ich alt werden.

Ja, ich war überzeugt dass er noch lange leben wird!

Trotz so schlechter Prognosen…

Ich wusste es in mir – dass wir den Weg gemeinsam gehen – egal wo er uns hinführt. Seine Antwort“ ob ich nicht erst mal abwarten möchte wie es ausgeht…“ waren die härtesten bei all dem, was wir in dieser Zeit erlebten…

Das tat so weh… und dennoch war es so gut… denn erst dadurch wurde unsere Liebe so intensiv wie sie zuvor nicht war… und mit dieser Liebe gingen wir den schweren Weg, der vor uns stand…

Ich bin von Anfang an vom Guten ausgegangen.

Denn nur das hilft…

Und ja – mein Mann sagte „JA“ und er nahm mich – hier und jetzt – haha – also heiratsmäßig gesehen ;-)

Wir schoben den Chemotherapie- und Antikörpertherapiebeginn extra um eine Woche auf um zuvor noch heiraten zu können. Denn mein Mann wollte an der Hochzeit noch einigermaßen „fit“ sein und vor allem noch Haare haben. Wir sagten, dann geht es eigentlich nur wenn wir erst in einem Jahr heiraten, wenn es ihm wieder besser geht oder halt sofort…

Und so wurde es sofort… und die standesamtliche Hochzeit war so völlig anders, als ich sie mir zuvor – als wir noch nichts vom Krebs wussten – erträumt hatte. Nicht bombastisch, nicht pompös, nicht von vorne bis hinten durchgeplant.

Stattdessen spontan, kreativ, mit ganz viel Liebe – und mitten aus dem Moment entstehend…

Vom Gefühl her ein bisschen so wie zwei 17jährige durchgeknallte Teenies die sich entscheiden jetzt schon ganz unvernünftig trotz allem zu heiraten. Ganz spontan weil ihnen danach ist…

Wir taten genau das Richtige!!!
Wir lenkten uns ab – mit Gedanken an das Positive – an eine gemeinsame Zukunft – eine gemeinsame Familie – ein gemeinsames Leben – für immer…

Denn was bringt es, sich depressiv ins Eck zu hocken und zu weinen dass man vielleicht sterben muss…

Nein wir trotztem all dem… das Leben ist ungewiss – du weißt nie was dir noch heute oder morgen widerfahren wird…




Drum lebe jetzt!!!

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So und heute ist der 9. Dezember 2014. An der Stelle oben musste ich das Schreiben abbrechen. Denn mein Sohnemann, den ich in die Hängeschaukel neben mich gelegt hatte, war überhaupt nicht der Meinung dort schön brav weiterzuschlafen. Eine Zeit lang lag er ruhig da und schaute das Flackern im Schwedenofen an, doch dann stieg er aus und lief umher und wühlte in meinem Nähgarnfach usw. … so dass ich den PC ausstellte und mit ihm ins Bett ging. Denn mein kleiner Herr ist wichtiger als mein Schreiben, auch wenn ich total im Flow war.


Seitdem hab ich nicht mehr an dem Text oben weitergeschrieben. Das ist nun schon 17 Tage her. Manchmal kann ich kaum glauben wie die Zeit so schnell vergeht. Mir kommt es vor als hätte ich erst vorgestern all das geschrieben… doch mein Alltag ist so voll…


Nun ja jetzt sitze ich hier und schreibe weiter. Am Dienstag, den 9. Dezember morgens um 8:45 Uhr. Mein Mann hat heute Vormittag frei und arbeitet von 12-20 Uhr und so nehme ich mir jetzt eine Auszeit. Auch wenn eigentlich Mutter-Kind-Spielgruppe wäre… doch darauf habe ich heute überhaupt keine Lust… nächste Woche dann wieder…

In der Zwischenzeit hat sich schon wieder soviel ereignet… weitere uns wichtige emotionale Tage…

Der 3. Dezember – unser Jahrestag, denn am 3. Dezember vor 13 Jahren, nämlich 2001 wurden wir ein Paar.

Der 4. Dezember – unser Hochzeitstag, denn am 4. Dezember vor 8 Jahren, nämlich 2006 haben wir standesamtlich geheiratet.

Wie wenn es geplant gewesen wäre. Genau einen Tag nach dem Jahrestag zu heiraten. Doch es war Zufall oder Schicksal oder was auch immer.
13 Jahre sind wir nun ein Paar und seit 8 Jahren verheiratet. Wir haben also auch das verflixte 7. Jahr durchstanden – und sind immer noch zusammen - und immer noch glücklich - trotz all der Höhen und Tiefen - oder gerade deswegen...

In der Nacht vom 22. November wollte ich noch so vieles mehr schreiben, ich war total drin im Texten, so vertieft, ich tauchte in mein Herz ein…

Diese Momente überkommen mich immer wieder. Das kann ich nicht erzwingen, es entsteht spontan und dann tut das Schreiben so sehr gut.




Schon als Kind habe ich alles, das mich belastete und beschäftigte, niedergeschrieben. In Form von Gedichten, Geschichten und Texten. Zeilen, die nie jemand las und zu Gesicht bekam. Teils auch Briefe, die ich aber nie an die betreffenden Personen weitergab.
Alles im Stillen und Geheimen – nur für mich.

Heute ist es anders. Heute schreibe ich auch öffentlich. Zumindest seit es diesen Blog gibt - also seit ein paar Monaten.

Denn was soll mir schon passieren.

Ich verstecke mich nicht mehr. Ich zeige was in mir ist und wie das Leben - das wirkliche, das wahre Leben ist...

Denn heute weiß ich es besser.
Heute hab ich dazugelernt.
Heute hab ich gelebt.

Und erfahren, was wirklich wichtig im Leben ist...




Ich hab nicht nur gelebt. Ich lebe und auch mein Mann und ebenso unsere vier Kinder.
Trotz so schlechter Prognosen geht es meinem Mann sehr gut. Er fühlt sich topfit und wenn man all das nicht weiß, würde man ihm null ansehen und vermuten dass er mal Krebs hatte (die "Blässe" hier auf den Bildern liegt an der Bildbearbeitung und nicht am Model - momentan probiere ich ein bisschen "bildbearbeitungstechnisch" herum...). ;-)

Vier Kinder haben wir innerhalb von 6 Jahren bekommen. Jedes einzelne mit medizinischer Hilfe. Doch das ist wieder ein anderes Thema und über unseren Kinderwunschweg via künstliche Befruchtung hab ich bereits in meinem Nannerl-Post geschrieben. Die Geschichte dazu lass ich hier heute raus. Ich will euch ja nicht zuviel zumuten…

Auch über die Krebserkrankung meines Mannes hatte ich euch im Nannerl-Post erzählt. 

Ich will in meinem Blog auch nicht ständig oder regelmäßig über das Gleiche und über so Heftiges und extrem Emotionales schreiben, aber es ist nun mal ein „Thema“ bzw. eine Lebenssituation, die mich immer wieder beschäftigt und die Teil meines Lebens und meines Fühlens ist…
…denn einmal erlebt, begleitet es dich… in kleinen und großen Momenten und vor allem dann, wenn es an der Zeit ist sich mal wieder bewusst zu machen, was wirklich wichtig im Leben ist.

Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit… der stillen und staden Zeit – wenn man sich im Idealfall wieder besinnt und in sich kehrt…




Ihr Lieben,

ich weiß mein heutiger Post ist extrem. Mir ist auch bewusst dass das Manchen zu viel ist.
Doch alles hier ist freiwillig. Wen es interessiert, der schaut hier rein, und wem diese Art missfällt folgt auch meinem Blog nicht.

Vielleicht ist auch dir so eine Art von Blogpost zuviel - und dennoch hast du bis hierher gelesen. Weshalb? 
Womöglich gibt es doch einen Grund, dass gerade dieser Text momentan für dich und dein Leben wichtig ist... und wenn auch nur, um dir bewusst zu machen, worauf es wirklich im Leben ankommt... und wie schnell alles anders sein kann...

Von heute auf morgen.

Ich weiß ich bin extrem in dem, was ich tue und auch was ich von mir zeige - von meinem Leben, von meinem inneren Fühlen und dem, was mich beschäftigt.

Aber so bin ich nun mal. Ich habe nichts zu verstecken, ich habe nichts zu verlieren wenn ich zeige, was in mir ist.

Denn das Leben ist zu kurz um nur einen Teil von sich intensiv zu leben, wenn auch die anderen Anteile nach außen wollen - und ich möchte schreiben.

Denn heute weiß ich es besser.
Heute hab ich dazugelernt.
Heute hab ich gelebt.




Und erfahren was wirklich wichtig im Leben ist...

(Meinen Mann hab ich diesen Beitrag natürlich vorher lesen lassen, schließlich veröffentliche ich so einen Post, in dem es auch um ihn geht, nur mit seiner Zustimmung).

Ich bin so sehr dankbar über das Glück, das ich (er)leben darf:
Mein Mann und unsere vier Kinder.

Heute vor 8 Jahren hatten wir ein völlig anderes Leben. Wir waren zu zweit und die Zukunft ungewiss.
Heute sind wir zu sechst, haben vier Kinder im Alter von 1-7 Jahren. Es hat sich gelohnt zu kämpfen, zu lieben, zu leben. Egal, was ist und kommen wird.

Ich weiß dass einige in unserem Freundeskreis damals nicht recht nachvollziehen konnten dass wir uns in genau diesem Moment der Krebsdiagnose meines Mannes einige Monate darauf entschieden auch noch die Kinderwunschbehandlung zu starten.  Zu einer Zeit, in der wir doch gar nicht wussten wie alles weitergeht.

Wir hatten erst als ich schwanger war, von unserem zuvor lange unerfüllten Kinderwunsch erzählt, denn ich wollte nicht, dass jemand davon weiß. Erst als ich schwanger war, konnte ich damit offen umgehen und unser Umfeld "einweihen".

Ja, unsere Entscheidung erschien einigen sehr unvernünftig oder auch mutig oder erstaunlich - je nachdem wie man es sieht...
Krebs- und Kinderwunschbehandlung parallel laufen zu lassen… doch mein Mann war fit und lag nicht sterbenskrank herum oder so. Nur in den Tagen nach der Chemo- und Antikörpertherapie ging es ihm schlechter, ansonsten ging es ihm den Umständen entsprechend gut.

Und hätten wir damals den Schritt nicht gewagt, dann gäbe es heute unsere Kinder nicht und wären wir heute nicht so voller Hoffnung und Liebe, wie wir es sind. Wir sind so dankbar – und dass wir vier Kinder dank künstlicher Befruchtung bekamen, was ebenfalls ein Wunder war, ist Zeichen genug, dass es sich gelohnt hat und dass das Glück auf unserer Seite ist.




Wir wurden beschenkt und das vier Mal und das auch nur weil wir es gewagt haben und sagten, dass wir es probieren. Egal was ist, egal was kommt…

Denn du weißt nie was dir passieren und wie dein Leben verlaufen wird.
Schon morgen kann dich ein Auto erfassen und du stirbst hier jetzt und sofort oder ein Herzinfarkt oder was auch immer…
Niemand weiß das.

Umso mehr Kinder ich bekam umso mehr stieg auch meine Angst dass unser Glück wieder durch irgendetwas einbricht. Dass einem Kind etwas passiert, es verletzt wird oder stirbt… dass mein Mann wieder krank wird… oder dass mir selbst etwas geschieht…

Umso mehr Menschen du liebst, umso größer ist die Gefahr dass du in deinem Leben Schmerzen erleidest. Denn wer liebt, kann auch auch leiden...

Doch so ist das Leben… man muss mit allem rechnen und doch lohnt es sich. Denn jeder Tag, in dem ich geliebt habe ist ein wertvoller und für jeden bin ich so sehr dankbar!!!

----------- So und was glaubt ihr wer gerade im Schlafsack auf meinem Schoß sitzt? Um kurz vor 20 Uhr Dienstag Abend als ich mich hier nochmal einlogge um diesen Blogpost zur Abendstunde online zu stellen? Natürlich mein Sohnemann, der mal wieder nicht schlafen will, während seine drei Geschwister schön im Bett liegen... gerade winkt er seinem Papa auf dem Bildschirm zu und grinst dermaßen und freut sich seinen Papa hier zu sehen... :-) :-) :-)
Das wahre Leben halt und das zeigt mir wieder dass unsere Entscheidung - unser Weg - unser Handeln richtig war... -----------





So und jetzt der totale Cut:

Natürlich folgen auch heute trotz allem noch die Infos zum Schnitt!!!

Ganz wichtig für euch zu wissen:

Mein Mann trägt Größe M, manchmal L. Beim Probenähen hab ich Gr. L genäht und den Hoodie an Armen und Saum verlängert, da mein Mann 1,90 m groß ist. Allerdings war der Hoodie dann zu weit. M wäre die richtige Größe gewesen. Ich hab deswegen seitlich jweils 4 cm vom bereits zusammengenähten Hoodie weggenommen (also rechts und links 4 cm). Dadurch sitzt der Hoodie enganliegend.
Markus wollte das so. Inzwischen trägt der raxn-Mann nämlich Slim-Fit und nur noch schmalere Sachen, die seine durch 2x pro Woche durchtrainierte Badmintonfigur zeigen. ;-)

Im Original ist der Hoodie nicht ganz so enganliegend, aber schon schmal geschnitten (siehe Bild unten).
Ich hatte als Stoff den Ganzjahressweat von Swafing verwendet. Das ist Jersey, der innen kuschelig angerauht ist. Also dünner als Sweat, auf den der Schnitt eigentlich ausgelegt ist. Also lasst euch von meinem Designbeispiel nicht täuschen – er fällt normal nicht so stark enganliegend aus.

Die gute Nachricht, über die ich mich besonders freue:
Markus ist von seinem Hoodie total begeistert und ich darf nun öfters für ihn nähen!!! 
Herr Toni hat ihn überzeugt!
Jippieh!!!
:-)



Hier geht’s lang zum Schnitt „Herr Toni“ von schnittreif und fritzi
(klicke auf das Bild):



Ebenfalls erhältlich: 
Toni (Kinderversion) und Frau Toni (Damenversion). 

Achtung: es gibt die ebooks einzeln oder auch als Kombi-ebooks!!!
Sogar eine Familienversion (alle drei ebooks) ist erhältlich!

Zudem könnt ihr sie alternativ als Papier-Schnittmuster kaufen.

Der Link im Bild führt euch zu dawanda. Die ebooks sind ebenfals bei etsy erhältlich.


Ich wünsche euch noch wunderschöne weitere Adventstage!


Eure




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Schnitt: „Herr Toni“ von schnittreif / fritzi
Stoff: Ganzjahressweat Eike von Swafing



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